Psychogramm II "Rettegös"

In dem Stück geht es um die Beobachtung verschiedenster Angstzustände in extremen emotionalen Intensitätsgraden, von leichter Bedrängnis bis zum wütenden Panikanfall. Was mich dabei interessiert, ist nicht die bloße „Verklanglichung“ dieser Erscheinungen, sondern das Erfassen der energetischen Natur jener psycho-physischen Vorgänge, Regungen, Reflexe und Prozesse. Dazu suche ich, selber an der Klarinette, nach einer intimen Klangwelt, in der erweiterte Spielarten in einem flexiblen und permanent bewegten Kontext erscheinen.

Eine sehr intensive „Nervenmusik“, mit einer breiten Palette hörbar gemachter psycho-physischer Regungen, die ich in mir und in meiner Umgebung finde. Der Titel Psychogramm II hat (wie immer) einen Untertitel: „rettegös“. Das steht in der emotional ansteigenden Reihenfolge der Wörter für Angst auf der höchsten Ebene und bedeutet sehr große, tiefe Angst. Allerdings in einer grammatikalischen Form, die den ernsten Begriff zwar nicht entkräftet, aber ein wenig, nicht ganz humorlos und etwas kindlich abmildert.